Ludmila Schindler

Portrait Ludmila Schindler

Mein Weg ...

Ich bin 1981 als 8-jähriges Mädchen mit meinen Eltern aus Polen nach Wien gekommen. Die fehlenden Deutschkenntnisse habe ich rasch aufgeholt und nach der Matura 1992 an der Universität Wien für die Studienrichtung Psychologie inskribiert. Da mich die Ursachen und Erscheinungsformen von Kriminalität sowie die Biographien von Straftätern interessierten, besuchte ich auch Vorlesungen in Kriminologie.

Die vielen Statistikvorlesungen im Psychologiestudium (meine schlechteste Note während meiner gesamten Schullaufbahn hatte ich im Gegenstand Mathematik) ließen mich nach Alternativen suchen und so begann ich auch 1994 das Studium der Erziehungswissenschaften mit einer selbstgewählten Fächerkombination Psychologie, Psychiatrie und Sonder- und Heilpädagogik zu studieren. Während meiner gesamten Studienzeit war ich vorwiegend im sozialen Bereich tätig, vier Jahre lange durfte ich als Tutorin bei Prof. Giselher Guttmann im Rahmen seiner Vorlesung "Demonstrationen zur Allgemeinen Psychologie" mitwirken. Mein Studium schloss ich im Jahr 1999 mit meiner Diplomarbeit zu einem nach wie vor aktuellen Thema "Ursachen kindlicher Depression und ihre Auswirkungen auf das Jugendalter" bei Prof. Max Friedrich ab.

In den ersten zehn Jahren nach dem Studium habe ich in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet, so etwa als Freizeitpädagogin des Vereins Wiener Kinder- und Jugendbetreuung, als Beraterin an der Stipendienstelle Wien und beim AMS oder als Lehrgangsleiterin an der NÖ Landesfeuerwehrschule. Auch wissenschaftlich war ich aktiv – ich habe an einer internationalen Forschungsstudie in Osteuropa in Kooperation mit der Universitätsklinik für Tiefenpsychologie und Psychotherapie unter der Leitung von Prof. Martin Voracek mitgewirkt und beim DGPs-Kongress in Jena für meinen Beitrag ein studentisches Reisestipendium bekommen.

2010 verschlug es mich zufällig in das Schulwesen, wo ich bis heute als Sonderpädagogin in Volks- und Mittelschulen in Integrationsklassen tätig bin. Als Initiatorin der "Digitalen Förderinitiative" übernahm ich seit 2020 ehrenamtlich die Projektkoordination in Kooperation mit der Bildungsdirektion Wien an bisher 30 Schulen, die ca. 350 Schüler*innen einen gesponserten Computerförderkurs ermöglichte. Projektleiter war der ehemalige Landesschulinspektor Wolfgang Gröpel, Hauptsponsor dieser Initiative ist mittlerweile die AK Wien. Diese digitale Frühförderung wurde auch an einer Inklusiven Schule mit Schüler*innen mit SPF (Sonderpädagogischem Förderbedarf) und SEF (erhöhtem Sonderbedarf) umgesetzt, was eine österreichweite Bildungsnovität darstellt und rasch auf mediales Interesse gestoßen ist. 2021 wurde ich mit einer "Außerordentliche Würdigung" durch die Bildungsdirektion ausgezeichnet.  Ab März kommen weitere Schulen dazu.

Als Pädagogin mit viel Herz für Kinder freue ich mich über die große wienweite Nachfrage und über die Beliebtheit dieser Initiative, von der alle Beteiligten profitieren und die wichtige Schwerpunkte wie Digitalisierung, Inklusion, Schulentwicklung und Innovation vereint.