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Volllständiger Titel des Projekts: "Bayesianische Integration bei Schmerz und Empathie für Schmerz".
Projektteam/Partner*innen: Dr. Lei Zhang & Prof. Claus Lamm.
Institut/Arbeitsbereich: Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden.
Worum geht es im Projekt? Unser Projekt zielt auf die neurocomputationalen Mechanismen davon ab, wie vorherige Erwartungen (z.B. "Wie stark wird mein Schmerz sein?") und tatsächliche Erfahrungen (z.B. "Wie stark ist der Schmerz tatsächlich?") sowohl für Schmerz den man selbst empfindet, als auch für Empathie für Schmerz, integriert werden.
Warum ist dieses Projekt wichtig? Dieses Projekt wird uns dabei helfen, besser zu verstehen, wie wir unsere eigenen Schmerzen verarbeiten, aber auch wie wir mit den Schmerzen von anderen Personen mitfühlen und diese besser verstehen können. Dies ist sowohl im Alltag wichtig, aber insbesondere in klinischen Kontexten (wie etwa bei der Schmerzdiagnose und dem Schmerzbericht von Patient*innen).
Abstract: Weltweit sind 11-40 % der Bevölkerung von Schmerzen betroffen. Schmerzen sind jedoch sehr subjektiv und die Schmerzwahrnehmung hängt stark von unseren Erwartungen ab. Frühere Forschungen haben die Bayesianische Integration zur formalen Quantifizierung der Wahrnehmung von Schmerzen, die man selbst empfindet, herangezogen. Ob jedoch Empathie für Schmerzen auch durch die Bayes'sche Integration mechanistisch erklärt werden kann, ist kaum bekannt. Wir werden diese Forschungsfrage mit zwei eng miteinander verbundenen Experimenten an gesunden freiwilligen Versuchsteilnehmer*innen untersuchen. Die Teilnehmer*innen werden zunächst anhand klassischer Konditionierung die Kontingenzen zwischen einem Vorhersagereiz und einem Schmerzreiz lernen, und dann die Schmerzintensität eines Reizes entweder für sich selbst oder für eine andere Person vorhersagen. Computergestützte Modellierung und modellbasierte funktionelle neuronale Bildgebung werden dann eingesetzt werden, um die eigene Schmerzwahrnehmung und Empathie dafür anhand der identifizierten neurocomputationalen Mechanismen mechanistisch beschreiben zu können.
Erklärung in "Einfacher Sprache": Schmerzen sind sehr subjektiv, und jeder empfindet sie irgendwie anders. Wie können wir daher Schmerzen bei uns selbst und bei anderen richtig verstehen? Und wie können wir anderen darüber berichten? In diesem Projekt wird die Gehirnaktivität untersucht. Dazu werden spezielle mathematische computer-gestützte Auswertungen durchgeführt, um diese Fragen zu beantworten.