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Vollständiger Titel des Projekts: "Neuronale Korrelate von sexueller Objektifizierung".
Projektteam/Partner*innen: Assoz. Prof. Giorgia Silani, Privatdoz. PhD; Univ.-Prof. Dr. Claus Lamm; Univ.-Prof. Dr. Arnd Florack; Melanie Michna, MSc.
Institut/Arbeitsbereich: Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie.
Worum geht es im Projekt? Das Projekt untersucht unmittelbare kognitive und neuronale Mechanismen sexueller Objektifizierung, und wie diese Mechanismen mit den Effekten von sexueller Objektifizierung auf Empathie für Schmerz und (pro)soziales Verhalten zusammenhängen. Außerdem werden individuelle Variablen, die mit sexueller Objektifizierung assoziiert sind, miteinbezogen.
Warum ist dieses Projekt wichtig? Sexuelle Objektifizierung wird als ein wesentlicher psychologischer Prozess gesehen, der zu einer Reduktion von Empathie für ein leidendes Opfer führen kann. Fehlende Empathie wiederum ist ein wesentlicher Faktor für gewalttätiges Verhalten, sowie für die Verhinderung helfender Verhaltensweisen.
Abstract: Reduzierte Empathie wurde als ein Schlüsselfaktor für gewalttätiges Verhalten, sowie für die Verhinderung helfender Verhaltensweisen, vorgeschlagen. Sexuelle Objektifizierung, definiert als die Reduzierung eines Individuums auf seine/ihre Körperteile, wird als ein wesentlicher Prozess, der zu solch einer Reduktion von Empathie führt, gesehen. Trotz des wachsenden Interesses an dem Forschungsfeld, fehlt ein umfassendes Verständnis davon, wie die Wahrnehmung anderer als sexuelle Objekte unser Verhalten ihnen gegenüber beeinflusst. Daher zielt dieses Projekt darauf ab, die Konsequenzen von sexueller Objektifizerung auf Empathie und (pro)soziales Verhalten herauszufinden und zu erforschen, welche unmittelbaren neuronalen und kognitiven Mechanismen für solch ein Verhalten verantwortlich sind. Zusätzlich soll untersucht werden, welche individuellen Faktoren im Wahrnehmenden zu sexueller Objektifizierung von sexualisierten Individuen und den Konsequenzen daraus führen.
Erklärung in "Einfacher Sprache": Wenn andere Menschen als aufreizend und sexy dargestellt werden, kann es sein, dass wir sie eher als ein Objekt zu unserem Nutzen wahrnehmen, nicht wie einen Menschen. Das kann dazu führen, dass wir die Gefühle dieser Person nicht mehr so gut erkennen, verstehen oder nachempfinden. Dies wiederum kann unser Verhalten diesen Personen gegenüber beeinflussen und bewirken, dass wir eher Gewalt ausüben oder diesen Menschen nicht helfen, wenn sie in Gefahr sind. Wie diese Dinge zusammenhängen, soll in dem Projekt untersucht werden.