Siegel und Zemp erforschen ...

19.06.2022

... wie sich Diskriminierung im Alltag auf Regenbogenfamilien auswirkt.

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Vollständiger Titel: "Minderheitenstress in Regenbogenfamilien: Eine Erweiterung der Minderheitenstresstheorie mittels mixed methods Forschungssynthese".

Projektteam/Partner*innen: Magdalena Siegel, Martina Zemp (Fakultät für Psychologie), Nathalie Meuwly (Universität Freiburg, CH), Abbie E. Goldberg (Clark University, USA).

Institut/Arbeitsbereich: Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie, Arbeitsbereich für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters.

Worum geht es im Projekt? Eltern und Kinder in Regenbogenfamilien erleben Diskriminierung im rechtlichen und privaten Bereich aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität der Eltern. Wie wirkt sich diese Diskriminierung auf die psychische Gesundheit von Eltern und Kindern, ihre Beziehungen und ihr Familienleben aus?

Warum ist dieses Projekt wichtig? Unsere Forschung trägt dazu bei, auf die vielfältigen Formen und Auswirkungen von Diskriminierung, denen Regenbogenfamilien ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen und in einem psychologischen Modell zu beschreiben. Damit soll diesbezügliche Forschung vorangetrieben und die gesellschaftliche Situation von Regenbogenfamilien verbessert werden.

Abstract: Regenbogenfamilien (Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als LGBTQ+ identifiziert) sind vielfältig und ebenso vielfältigen Formen der Diskriminierung ausgesetzt. Diese reichen von rechtlicher Diskriminierung (z. B. keine rechtliche Absicherung der elterlichen oder der Eltern-Kind-Beziehung) über Ungleichbehandlung oder Mikroaggressionen im Alltag bis hin zur Internalisierung negativer gesellschaftlicher Stereotypien oder dem Verheimlichen der Familienstruktur. Mittels einer mixed methods Synthese von qualitativen und quantitativen Studien wollen wir diese Formen der Diskriminierung und deren Auswirkung auf das Familiensystem (zusammengenommen als Minderheitenstress konzeptualisiert) in einem psychologischen Modell beschreiben. Ziel ist eine Erweiterung gängiger minderheitenstresstheoretischer Annahmen auf der individuellen Ebene durch Integration von empirischer Evidenz und familienpsychologischer Theorien.

Veröffentlichungen: Siegel, M., Assenmacher, C., Meuwly, N., & Zemp, M. (2021). The legal vulnerability model for same-sex parent families: A mixed methods systematic review and theoretical integration. Frontiers in Psychology, 12, Article 644258. Link zur Studie: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2021.644258/full

Siegel, M., Legler, M., Neziraj, F., Goldberg, A. E., & Zemp, M. (2022). Minority stress and positive minority identity aspects in members of LGBTQ+ parent families: Study protocol for a mixed-methods systematic review and meta-analysis. Manuscript in preparation.

Medienbericht: https://science.orf.at/stories/3204481/

Erklärung in einfacher Sprache: Regenbogenfamilien sind Familien, in denen ein Kind zum Beispiel zwei Väter oder zwei Mütter hat. Manche Menschen denken, dass es Kindern in Regenbogenfamilien nicht so gut geht, weil ihnen ein Vater oder eine Mutter fehlt. Diese Menschen behandeln dann manchmal Eltern und Kinder in Regenbogenfamilien auch anders. In manchen Ländern ist es sogar verboten, dass zwei Väter oder zwei Mütter heiraten oder gemeinsam ein Kind haben. Wir wollen herausfinden, wie Eltern und Kinder in Regenbogenfamilien mit diesen Erfahrungen umgehen.

Portraits Magdalena Siegel und Martina Zemp