Magdalena Boch & Co. ...

06.12.2020

... blicken mittels fMRT in die Gehirnwelten von Hunden.

Vollständiger Titel des Forschungsprojekts: "Wie Hunde und Menschen einander wahrnehmen und verstehen: Erkenntnisse aus der vergleichenden Neurobildgebung".

Projektteam: Magdalena Boch, Isabella Wagner, Ronald Sladky und Claus Lamm (Social, Cognitive and Affective Neuroscience Unit, Universität Wien) in Kooperation mit Sabrina Karl und Ludwig Huber (Messerli Forschungsinstitut, Veterinärmedizinische Universität Wien).

Institut/Arbeitsbereich: Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden.

Worum geht es im Projekt? Wir wollen herauszufinden, wie Hunde denken und fühlen, und setzen dafür funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) bei speziell trainierten Hunden ein. Wir zeigen, dass Hunde im Vergleich zum Menschen eine veränderte hämodynamische Antwort (d.h. durch Neuronenaktivität ausgelöste Änderungen der lokalen Gehirndurchblutung) aufweisen, und dass diese Erkenntnis die Gehirnbildgebung wesentlich verbessert.

Warum ist dieses Projekt wichtig?
In unserem Projekt erforschen wir die Evolution der sozialen Kognition mit Hilfe von Magnetresonanztomographie (MRT) mit Hunden und Menschen. In der ersten Studie war der Fokus auf der Weiterentwicklung der Methoden, um zukünftigen inhaltlichen Fortschritt zu ermöglichen.

Abstract: Die Erforschung der Gehirnaktivität von Hunden wird derzeit weltweit nur an fünf Forschungsstandorten eingesetzt. In unserem aktuellen Projekt konnten wir diesbezüglich bedeutsame methodische Fortschritte machen. Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) messen wir indirekt, über die sogenannte hämodynamische Antwort, die Gehirnaktivität der Hunde. Anders als bisher angenommen ist die hämodynamische Antwort bei Hunden anders als beim Menschen (und zwar erreicht sie schneller ihr Maximum). Wenn man dies nun in den Analysen der Gehirnaktivierung berücksichtigt, ergeben sich signifikante Verbesserungen der fMRT-Messungen. Dies hilft uns, als nächsten Schritt das Denken und Fühlen von Hunden und deren Gehirnkorrelate wesentlich genauer zu untersuchen. Dabei ist zu betonen, dass alle Untersuchungen nicht invasiv sind, und die Hunde und ihre Halter*innen freiwillig und sehr gerne daran teilnehmen. Dies wird durch ein spezielles, behutsames Training der teilnehmenden Hunde erreicht.

Erklärung in "Einfacher Sprache": Wir messen die Aktivität des Gehirns von Hunden mit einer speziellen Methode, die man funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) nennt. Unsere Forschung verbessert dabei die Genauigkeit, mit der man die Gehirnaktivität der Hunde messen kann. Alle Hunde, die in unserem Projekt mitmachen, sind speziell trainierte Haustiere, die freiwillig und mit Freude an der Studie teilnehmen.

Portrait-Collage mit Magdalena Boch, Isabella Wagner, Ronald Sladky, Claus Lamm, Sabrina Karl und Ludwig Huber.