Hirsch und Co. forschen ...

20.06.2021

... über das Musikhören bei Stress im Alltag von türkischen Migrantinnen.

Vollständiger Titel: "Musikhören bei Stress im Alltag von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund".

Projektteam/Partner*innen: Stefanie Hirsch, MSc; Anja Feneberg, MSc; Dipl.-Psych. Dr. Dr. Ricarda Nater-Mewes; Univ.-Prof. Dr. Urs Nater.

Institut/Arbeitsbereich: Psychologische Forschungs-, Lehr- und Praxisambulanz, Universität Wien; Arbeitsbereich Klinische Psychologie des Erwachsenenalters, Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie, Universität Wien.

Worum geht es im Projekt? Ethnische Diskriminierung ist ein komplexer Stressor, welcher die Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund beeinträchtigen kann.  Anhand unseres Projekts untersuchen wir, ob eine musikbasierte Alltagsintervention das Stresserleben von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund reduziert, welches infolge von diskriminierenden und stressreichen Alltagsereignissen auftritt.

Warum ist dieses Projekt wichtig? Diskriminierung ist ein komplexes gesellschaftliches und strukturelles Problem, welches mit folgeschweren Konsequenzen für die Betroffenen einhergeht. Um die Betroffenen zu unterstützen und ihre Gesundheit zu fördern ist es daher wichtig, geeignete Interventionen bereitzustellen.

Abstract: Ethnische Diskriminierung kann zu psychischen und körperlichen Gesundheitsbeeinträchtigungen führen. Um diese negativen Konsequenzen abzumildern, ist es von hoher Relevanz, geeignete Interventionen bereitzustellen. Mit unserem Projekt gehen wir der Frage nach, ob die stressreduzierende Wirkung von gezieltem Musikhören auch nach diskriminierenden Alltagsereignissen eintritt. Im Rahmen einer 35-tägigen Alltagsintervention hören Frauen mit türkischem Migrationshintergrund nach dem Auftreten von diskriminierenden Ereignissen persönlich entspannende Musik. Unmittelbar vor und nach dem Musikhören erfolgen Datenerhebungen, unter anderem zum momentanen Stresserleben und wahrgenommener Diskriminierung. Zusätzlich stellen die Teilnehmerinnen Speichelproben bereit. So kann die Auswirkung von Musikhören auf psychologische und biologische Stressparameter ermittelt werden. Damit liefert das Projekt wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über das Potenzial von Musikhören, die negativen Auswirkungen von Diskriminierung zu reduzieren und somit Gesundheit zu fördern.

Erklärung in "Einfacher Sprache":

Manche Menschen werden schlechter behandelt als andere.
Das Wort dafür ist Diskriminierung. Menschen werden zum Beispiel diskriminiert, weil sie woanders herkommen oder weil sie eine Frau sind.
Diskriminierung ist schlecht für die Gesundheit.
Wir wollen herausfinden, wie diese Menschen gesund bleiben können.
Wir untersuchen, ob Musikhören dabei hilft.
Portraits Stefanie Hirsch, Anja Feneberg, Ricarda Nater-Mewes, Urs Nater.