Schirl, Dantchev & Zemp ...

18.04.2021

... erforschen Geschwisterbeziehungen & ADHS-Symptome im Familienalltag.

Vollständiger Titel des Projekts: "Geschwisterbeziehungen und ADHS-Symptome im Familienalltag".

Projektteam: Jessica Schirl BA BSc MSc (Foto l.), Dr. Slava Dantchev (Foto Mitte), Univ.-Prof. Dr. Martina Zemp.

Institut/Arbeitsbereich: Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie, Arbeitsbereich Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters.

Worum geht es im Projekt? Ziel des Projekts ist es, mittels ambulanten Assessments und Längsschnitterhebung die Bedeutung der Geschwisterbeziehung für die kindliche Entwicklung zu beleuchten sowie den Zusammenhang zwischen familiären Konflikten und ADHS-Symptomen von Kindern und Jugendlichen im natürlichen Familienalltag zu untersuchen.

Warum ist dieses Projekt wichtig? Das Projekt betont die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen und Geschwistermobbing in Hinblick auf das kindliche Befinden sowie das Familiensystem. Zudem sollen potenzielle Verstärkungs- und Einflussfaktoren von ADHS-Symptomen von Kindern und Jugendlichen in deren Lebensalltag eruiert werden. Das gewonnene Wissen kann genutzt werden, um Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu ergänzen und betroffene Familien bestmöglich zu unterstützen.

Abstract: Mithilfe dieser elektronischen Tagebuchstudie soll zum einen der Zusammenhang zwischen Geschwisterbeziehungen/-mobbing, familiären Interaktionen sowie kindlichem Befinden und zum anderen der Zusammenhang zwischen ADHS-Symptomen und familiären Konflikten (Paar-, Eltern-Kind- sowie Geschwisterkonflikten) im natürlichen Umfeld der Familien untersucht werden. Die Stichprobe soll aus 60 Familien mit einem Geschwisterpaar im Alter von 9 - 15 Jahren und einem teilnehmenden Elternteil bestehen. Das Geschwisterpaar und der Elternteil berichten mittels Smartphone-App über einen Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Tagen dreimal täglich über familiäre Beziehungen, Interaktionen und Konflikte sowie das kindliche Verhalten und Befinden. Zudem werden längsschnittliche Zusammenhänge durch wiederholte Messungen zu drei Erhebungszeitpunkten (t1: Baseline-Messung vor der Tagebuchstudie, t2: nach 3 Monaten und t3: nach 6 Monaten) erforscht. Die gewonnenen Erkenntnisse haben das Potenzial, familienorientierte Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu erweitern.

Erklärung in "Einfacher Sprache": Gespräche und Handlungen in Familien können sich auf Kinder und Jugendliche auswirken, zum Beispiel auf ihr Wohlbefinden oder Verhalten. In diesem Projekt sollen diese Zusammenhänge in Familien untersucht werden, in denen ein Kind besonders unaufmerksam, impulsiv und unruhig ist (ADHS-Symptome). Mit den Ergebnissen der Studie soll es möglich sein, betroffenen Kindern und ihren Familien besser zu helfen.

Portraits Jessica Schirl, Slava Dantchev und Martina Zemp