Schätz und Höhl erforschen ...

21.11.2021

... was im Gehirn von Babys passiert, während sie neue Objekte sehen.

Vollständiger Titel des Forschungsprojekts: "Die Bildung neuronaler Objektrepräsentationen bei Säuglingen".

Projektteam: Christina Schätz & Stefanie Höhl (Fotos v.l.; Universität Wien), Moritz Köster (Freie Universität Berlin), Emma Ward (Freie Universität Berlin), Radoslaw Cichy (Freie Universität Berlin).

Institut/Arbeitsbereich: Institut für Psychologie der Entwicklung und Bildung, Arbeitsbereich Entwicklungspsychologie.

Worum geht es im Projekt? Wie lernen Babys über neue Objekte? Welche neuronalen Mechanismen haben bei der Bildung von Objektrepräsentationen eine Bedeutung? Und welche Rolle spielt dabei der evolutionär erhaltene Theta-Rhythmus?

Warum ist dieses Projekt wichtig? Damit Säuglinge sich in ihrer Umgebung zurechtfinden können, müssen sie grundlegende Repräsentationen ihrer Umwelt bilden. Wir wollen herausfinden, welche neuronalen Mechanismen beim Lernen über neue Objekte eine Rolle spielen, um die frühen Mechanismen des Lernens bei Säuglingen besser zu verstehen.

Abstract: Verhaltensstudien haben anhand von Blickzeiten gezeigt, dass Babys in der Lage sind, über Objekte zu lernen. Allerdings ist wenig über die neuronalen Mechanismen bekannt, die dem Lernen in der frühen Entwicklung zugrunde liegen. Gedächtnisprozesse von Erwachsenen werden insbesondere mit dem Theta-Rhythmus in Verbindung gebracht. Wir werden elektrophysiologische Maße mit Blickzeitmaßen kombinieren, um die frühen Mechanismen des Lernens bei Säuglingen besser zu verstehen. Wir vermuten, dass der Theta-Rhythmus schon beim Lernen im ersten Lebensjahr eine Rolle spielt. Wir testen diese Annahme, indem wir die Gehirnaktivität von Babys messen, während sie wiederholt neue Objekte sehen und somit über sie lernen. Wir werden zudem versuchen, Lernprozesse der Babys zu verbessern, indem wir ihre Theta-Aktivität durch Präsentation von rhythmisch flackernden Bildern verstärken. Dadurch können wir erstmals einen kausalen Zusammenhang zwischen neuronalen Rhythmen und Lernprozessen bei Babys herstellen.

Erklärung in "Einfacher Sprache": In diesem Projekt wollen wir herausfinden, was im Gehirn von Babys passiert, während sie neue Objekte sehen und über diese lernen. Bei Erwachsenen spielt eine bestimmte rhythmische Schwingung im Gehirn, der Theta-Rhythmus, eine zentrale Rolle, wenn sie sich Objekte einprägen. Wir wollen herausfinden, ob das bei Babys auch schon so ist und ob wir deren Lernprozesse verbessern können, wenn wir diesen Rhythmus verstärken.

Portraits Christina Schätz und Stefanie Höhl.