Ricarda Nater-Mewes forscht ...

28.03.2021

... ob und wie Psychoedukation Asylsuchenden helfen kann.

Titel des Forschungsprojekts: "Effektivität einer niedrigschwelligen, kultursensitiven Psychoedukation für Asylsuchende (LoPe)".

Projektteam: Dr. Dr. Ricarda Nater-Mewes.

Institut/Arbeitsbereich: Forschungs-, Lehr-, und Praxisambulanz.

Worum geht es im Projekt? LoPe zielt darauf ab, im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie eine Psychoedukationsintervention ("Gesundheits-Teegarten") für Geflüchtete zu evaluieren. Dabei wird untersucht, inwiefern der Gesundheits-Teegarten das Wissen über psychische Probleme, eigene Ressourcen, und Therapieangebote steigern und die Teilnehmenden psychisch entlasten kann.

Warum ist dieses Projekt wichtig? Trotz hoher psychischer Belastung ist es für Geflüchtete schwierig, Zugang zu psychologischer Behandlung zu erhalten. Durch die niedrigschwellige, kultursensible Psychoedukation "Gesundheits-Teegarten" sollen das Wissen über psychische Probleme sowie verfügbare Behandlungen gesteigert und die psychische Belastbarkeit und Selbstversorgung verbessert werden.

Abstract: In LoPe wird eine Psychoedukationsintervention („Gesundheits-Teegarten“) für Geflüchtete evaluiert. Der "Gesundheits-Teegarten (TG)" verfolgt drei Ziele: (1) Steigerung des Wissens der Geflüchteten über psychische Störungen und über psychotherapeutische/ psychiatrische Behandlungen; (2) Verringerung der Stigmatisierung gegenüber psychischen Störungen und Behandlungen; und (3) Stärkung der psychischen Ressourcen und erste Entlastung.  Die Studie LoPe wird als randomisiert-kontrollierte multizentrische Studie durchgeführt. Psychisch belastete erwachsene Geflüchtete werden zufällig zur Interventionsgruppe (TG) oder einer Wartekontrollgruppe (TG nach 3 Monaten Wartezeit) zugeordnet. Zur Bewertung des Gesundheits-Teegartens im Vergleich zur Wartekontrollgruppe und zur Erfassung seiner mittelfristigen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit werden die psychische Belastung und das Wissen über psychische Störungen direkt vor und im Anschluss an den Gesundheits-Teegarten erfasst. Weitere Messungen finden nach zwei und nach sechs Monaten statt.

Erklärung in "Einfacher Sprache": Menschen, die aus anderen Ländern fliehen, haben oft sehr einschneidende Erfahrungen gemacht, die sie belasten. Trotzdem erhalten diese Geflüchteten oft keine passende Behandlung, weil sie sich zum Beispiel mit psychischen Problemen und deren Behandlungen nicht so gut auskennen, schlecht Deutsch sprechen, oder besondere Bedenken haben. Das leicht zugängliche und kurze Angebot "Gesundheits-Teegarten" soll das Wissen über psychische Probleme sowie verfügbare Behandlungen bei Geflüchteten erhöhen und ihnen helfen, besser mit schwierigen Erfahrungen und Belastungen umzugehen.

Portrait Ricarda Nater-Mewes mit Mikrofon