Maidhof, Feneberg und Co. ...

01.03.2021

... erforschen schmerz- und stressreduzierende Effekte von Musik.

Titel des Forschungsprojekts: "Efficacy, Treatment Characteristics, and Biopsychological Mechanisms of Music-Listening Interventions in Reducing Pain (MINTREP): A Three-Armed Pilot Randomized Controlled Trial".

Projektteam: Univ.-Prof. Urs M. Nater; Rosa M. Maidhof, MSc; Anja C. Feneberg, MSc.

Institut/Arbeitsbereich: Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie, Music & Health Lab.

Partner*innen: Mattes B. Kappert (Universität Marburg), Bettina K. Döring (Katholische Universität Eichstätt- Ingolstadt), Dieter Olbrich (Klinik Lipperland, Bad Salzuflen).

Worum geht es im Projekt? Musikhören kann Schmerzen und Stress verringern: Welche Rolle spielen dabei bestimmte Musikfrequenzen und Musikvorlieben? Welche biopsychologischen Mechanismen liegen dem schmerzreduzierenden Effekt von Musikhören zugrunde?

Warum ist dieses Projekt wichtig? Unser Projekt soll zum besseren Verständnis der schmerz- und stressreduzierenden Effekte von Musik beitragen. Auf lange Sicht könnte das gewonnene Wissen beispielsweise dazu genutzt werden, musikbasierte Schmerz- und Stressmanagementinterventionen zu verbessern und damit Beschwerden zu reduzieren oder zu verhindern.

Abstract: Musikhören ist nicht einfach nur eine beliebte Alltagsbeschäftigung, sondern kann sowohl akute als auch chronische Schmerzen lindern und Stress reduzieren. Unklar ist bislang, a) welche Rolle bestimmte Musikfrequenzen für die schmerz- und stressreduzierenden Effekte von Musik spielen, b) ob selbstgewählte, den eigenen Vorlieben entsprechende Musik bessere Effekte erzielt als fremdgewählte Musik, und c) welche biopsychologischen Mechanismen der analgetischen Wirkung von Musik zugrunde liegen. In dieser randomisiert-kontrollierten Pilotstudie werden insgesamt 90 gesunde Versuchspersonen einer von drei Bedingungen zugeteilt (fremdgewählte frequenzmodulierte Musik, fremdgewählte nicht-modulierte Musik, selbstgewählte nicht-modulierte Musik) und hören in unseren Laborräumen über den Interventionszeitraum von 3 Wochen zu 10 Terminen jeweils 60 Minuten lang Musik. Zu Beginn sowie am Ende werden akute Schmerzen mittels eines experimentellen Schmerztestes (Kaltwassertest) induziert, zudem findet zu mehreren Terminen eine Messung biologischer (Herzratenvariabilität, elektrodermale Aktivität, Haarkortisol) und subjektiver Stressmarker statt. Die gewonnenen Erkenntnisse zur Rolle der Musikfrequenzen und Musikauswahl sowie zu den zugrundeliegenden biopsychologischen Mechanismen sollen dazu beitragen, effektive musikbasierte Interventionen zur Linderung chronischer Schmerzleiden zu entwickeln und in einer größer angelegten randomisiert-kontrollierten Studie zu evaluieren.

Erklärung in "Einfacher Sprache": Musikhören wird oft benutzt, um Schmerzen und Stress zu reduzieren. Bestimmte Merkmale der Musik, sogenannte Frequenzkomponenten, kann man verändern. Es könnte sein, dass Musik mit solchen Veränderungen Schmerzen und Stress besser reduzieren kann als Musik ohne solche Veränderungen. Das muss aber erst noch besser untersucht werden, bevor man das sicher sagen kann. Was wir auch noch nicht wissen: Wer sollte am besten die Musik auswählen, die Klient*innen selbst oder die Forscher*innen? Diese beiden Punkte wollen wir in unserer Studie untersuchen.

Portraits Rosa Maidhof und Anja Feneberg

Rosa Maidhof (l.) und Anja Feneberg.

Portrait Urs Nater

Prof. Urs Nater.

Liegestühle und Kopfhörer im Music and Health Lab

Das Labor-Setting für die Musikintervention.